Dieter Brink - Diashow

In der folgenden Diashow wird die Perspektive von Dieter Brink aufgegriffen, mit der sich die Auszubildenden auseinandersetzen.

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"Wenn ich früh morgens aus dem Haus gehe, sauge ich immer wieder gern die frische Landluft in meine Lungen. Das bedeutet für mich Gesundheit. Mein Name ist Dieter Brink. Ich bin Landwirt von Beruf und führe einen landwirtschaftlichen Betrieb. Landwirt nicht Bauer! Darauf legte bereits mein Vater Wert, als er mir vor wenigen Jahren den Hof überschrieben hat. Ich führe aber nicht nur einen landwirtschaftlichen Betrieb mit vielen großen Maschinen und Mitarbeitern, sondern auch einen Mehrgenerationshaushalt. Wenn man selbst so viel Verantwortung trägt, dann kann so ein landwirtschaftlicher Betrieb sowie ein Mehrgenerationshaushalt schon einmal zu einer Belastung werden. Seit meine Eltern bei uns wohnen, steht zumeist nicht mehr der landwirtschaftliche Betrieb an erster Stelle, sondern die Versorgung meiner pflegebedürftigen Mutter. Ich habe ihre Wohnung altersgerecht umgebaut und meine Frau Isolde betüddelt meine Mutter ganz schön. Aber das war ja auch der Sinn und Zweck, dass die Fahrstrecken zu meinen Eltern wegfallen, als sie zu uns gezogen sind. Isolde und meine Mutter sind sich stets einig und haben eine tolle Beziehung zueinander. Meiner Mutter geht es anscheinend nicht so gut, obwohl der Pflegedienst kommt. Der heißt Sonnenschein! Also müsste es ihr doch bei so viel Sonnenschein schon besser gehen! Meiner Meinung nach ist sie viel zu fordernd und Isolde verbringt mehr Zeit mit ihr als mit mir. Früher war das anders! Aber da haben ja meine Eltern noch nicht bei uns gelebt. Meine Mutter hat ein sehr einnehmendes Wesen. Wie viel sie noch alleine machen kann, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass ich ein ums andere Mal nachts gerufen werde, weil sie mal wieder hingefallen ist. Und tagsüber sollen immer alle für sie da sein, was ist eigentlich aus ihren Freunden geworden? Ich merke schon, dass sich Isolde immer weiter von mir entfernt. Doch liegt dies nicht an mir – soweit ich das einschätzen kann. Die Beziehung zu meinen Eltern, und besonders zu meiner Mutter, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Nette Worte finden wir nicht mehr viele füreinander. Gerade nach ihrem Schlaganfall im letzten Jahr, hat sie viele nette Worte einfach vergessen! Oder bekommt sie nicht mehr heraus. Was Krankheit so mit einem machen kann. Ich bin froh, dass ich nur Rücken hab, der, wenn ich auf dem Trecker sitze, schön locker geruckelt wird. Das erspart mir auch den Weg zum Arzt. Den Weg zum Mittagessen gehe ich allerdings gerne. Isolde kocht jeden Tag, auch für meine Eltern. Wie sie das jeden Tag schafft – keine Ahnung, aber es schmeckt immer verdammt gut. Unterm Strich, wäre es hier auf dem Hof ruhiger geblieben, wenn ich meine Eltern nicht zu uns geholt hätte. Denn dann wäre meine Frau vermutlich glücklicher und wir hätten wieder mehr Zeit für einander. Inwieweit der ambulante Pflegedienst dabei unterstützen kann, weiß ich nicht. Hoffen wir, dass die Pflegekräfte dem Name Sonnenschein alle Ehre machen und etwas Licht ins Dunkel bringen können.“

Letzte Änderung: 03.05.2023 - Ansprechpartner: Webmaster